Bevor wir die Küste vorübergehend verlassen, schauen wir uns Lüderitz noch einmal genauer an. Es ist eine kleine Stadt mit nur 16.000 Einwohner, von denen 400 Weiße sind und laut unserem Guide Heinz 56 deutsch sprechen. Daher dauert die Besichtigung von Lüderitz nur ca. 20 Minuten und umfasst hauptsächlich die Felsenkirche mit den umliegenden Gebäuden. Die Architektur in diesem Stadtteil ist klar von der Kolonialzeit geprägt und dürfte die einzig sehenswerte Ecke der Kleinstadt sein.

Auf unserer Weiterfahrt verzichten wir auf eine Besichtigung der Geisterstadt Kolmanskuppe, denn wir haben gestern mehr als genug Geisterstädte ohne Museumscharakter gesehen. Daher geht es direkt zurück nach Aus und von dort gen Norden auf die angeblich schönste Nebenstraße Namibias, die D707.

Die Pad entpuppt sich tatsächlich als landschaftlicher Höhepunkt und führt uns direkt in die Tiras Berge. Diese Gegend ist geprägt von rotem Sand und auch die Gesteinsformationen sind rötlich. Dazwischen das gelb der Savannengräser und das grün der spärlich wachsenden Bäume – so stellt man sich Afrika im Märchenbuch vor. Ach ja, 40 Grad im Schatten haben wir auch wieder.
Von der Nebenstraße geht es irgendwann auf eine private Zufahrt, welche hauptsächlich aus Sand besteht. Nach ca. 20 km (ohne 4×4 Antrieb sicherlich eine Herausforderung) erreichen wir die wunderschön angelegte Ranch Koiimasis. Hier sind wir die ersten Gäste seit einigen Tagen und werden auch die einzigen sein. Damit haben wir die ganze Einrichtung exklusiv für uns.
Wir verbringen den Nachmittag am Pool und genießen den Service der beiden Damen vor Ort. Später sitzen wir bei einer Flasche Pinotage unter dem Sternenhimmel des Südens und genießen die Einsamkeit, denn die beiden Bediensteten treten den Heimweg an. So sind wir völlig allein mitten im Nichts – für uns als Stadtmenschen ein sehr ungewohntes Gefühl. Nachdem wir unseren Bungalow auf Skorpione und Schlangen überprüft haben (unsere neue Bekanntschaft in der Bagatelle Lodge hatten hier beides im Zimmer vorgefunden), gehen wir mitten in der Natur schlafen.