31. August
Heute genießen wir die perfekte Anlage mit allen ihren Annehmlichkeiten. Nach 1 1/2 Wochen Safari sind wir froh, nicht mehr im Geländewagen durchgeschüttelt zu werden, Staub zu schlucken oder morgens die Koffer zu packen. Wir tun (fast) nichts, außer im Pool oder Meer zu schwimmen, auf der Liege zu lesen, exzellentes Essen zu genießen und den Sonnenuntergang zu fotografieren. Perfekter Urlaub. Bisher können wir dies sogar in unserer exklusiven Lodge tun, denn wir sind aktuell die einzigen Gäste hier.
1. September
Wir sind noch immer die einzigen Gäste der Unguja Lodge und fragen uns, wie lange dies noch der Fall sein wird. Auf jeden Fall genießen wir es und während Lukas seinen Tauchkurs beginnt, gehen wir am Meer spazieren und sammeln Muscheln. Es ist bewölkt, was bei den Temperaturen aber kein Problem darstellt.
Lukas unterstützt heute die Fußballer unserer Lodge im Spiel gegen die Auswahl der Dorfs Kizimkazi. Während der ersten Halbzeit kämpft er um die Ehre der Lodge gegen eine der besten Mannschaften der Insel Sansibar, kann aber einen 0:1 Verlust nicht verhindern. Der Platz bietet allerdings auch ungewohnte Bedingungen mit wenig Rasen, viel Sand und Staub sowie reichlich kleinen Felsen, welche die Bahn des Balls zum Glücksspiel werden lässt.
2. September
Während Lukas‘ Tauchkurs weitergeht, liegen wir am Pool oder laufen am Strand entlang. Offensichtlich reisen heute weitere Gäste an, sodass die Exklusivität der Lodge etwas leiden könnte. Aber hier beschwere ich mich auf höchstem Niveau, da wir das Anwesen für ca. 30 Personen bis jetzt für uns allein hatten.
Rachid, ein 73-jähriger ehemaliger Angestellter der Unguja Lodge, nimmt uns auf eine Tour durch sein Dorf mit, welches direkt vor der Lodge liegt und Kizimkazi-Mkunguni heißt. Hier leben knapp 3.000 Menschen, deren Kinder eine Nursery, Primary und Secondary School nutzen können. Neben den acht unscheinbaren Moscheen sorgen 5 Koranschulen nach dem normalen Unterricht dafür, dass der Anteil der gläubigen Muslime im Dorf nicht absinkt.
Wir werden freundlich aufgenommen und besonders die Kinder freuen sich über die Gäste. Es geht durch einen neueren Teil und den alten, verwinkelten Teil des Dorfes, wo das Land parzellenweise einzelnen Großfamilien gehört und nicht an andere verkauft werden kann. Außerdem lernen wir, wie man Seile aus Kokosnüssen herstellt, wie die Wasserversorgung funktioniert und dürfen bei Rachid auch in sein bescheidenes Haus begleiten.
Alles in allem sehr ärmlich, aber die Menschen scheinen zufrieden mit den kleinen Einkommen aus Fischerei und Tourismus zu sein.