Heute genießen wir unser Frühstück erneut auf der jeweiligen Bungalowterrasse und schauen einigen Arbeitern bei ihrem Gartenwerk zu. Helmut, der Dackel, stattet uns in der Hoffnung auf etwas Essbares einen Besuch ab. Gestern bekam er kaum Futter, weil er zu den Essenszeiten immer bei Gästen unterwegs war und so durften wir ihm die wenigen Sehnen und Fleischreste geben. Das hat der smarte Hund nicht vergessen und Abfall von Kudu-Filet bekommt man auch nicht alle Tage.
Ohne Hast verabschieden wir uns von Alex und Katharina und machen uns über den Gravel-Pad in Richtung Rundu auf. Rundu ist als zweitgrößte Stadt Namibias entsprechend geschäftig und wir sind es fast nicht mehr gewohnt, so viele Menschen und Autos zu sehen. Um Geld abzuholen und ein paar Kleinigkeiten einzukaufen steuern wir eine Mall auf der Main St. an.
Offensichtlich wird in Rundu trotz der aktuellen Krise Südafrikas, welche direkten Einfluss auf Namibia hat, kräftig investiert und man sieht, dass es eine aufstrebende Stadt ist. Die Bankomaten sind die modernsten, die wir je gesehen haben und sie spucken sogar Geld aus. In den vielen Läden kann man neben lokalen Produkten viele internationale Marken entdecken, auch wenn diese teurer sind als bei uns in Deutschland.
Wir haben es wegen der 1‑stündigen Zeitverschiebung gegenüber dem Caprivi nicht eilig, beschließen aber doch die Hakusembe Lodge anzufahren. Dort werden wir herzlich gegen 1 Uhr mit einem selbst gemachten Eistee auf Rooibos-Basis empfangen und können bereits unsere Bungalows beziehen. Die Anlage ist sehr gepflegt direkt am Ufer des Okavango gelegen und die meisten Häuser stehen auf Stelzen leicht erhöht am Wasser. Die größeren Bungalows verteilen sich in einer großzügigen Gartenanlage, in welcher auch der Pool eingebettet ist.
Während der Großteil unserer Gruppe beschließt, diesen Pool und die Liegemöglichkeiten zu nutzen, fahren Tina und Jörg mit einer kleinen Bootstour zum Sonnenuntergang über den Okavango. Diese sehr schöne Fahrt geht zunächst entlang des Stroms und wir beobachten sowohl die namibische als auch die angolanische Seite des Okavango. Auf beiden Seiten des Grenzflusses leben Angehörige der Kavango und sie blicken auf die gleiche Kultur und Sprache zurück. Im Zuge jüngster Entwicklungen und der Auswirkungen des angolanischen Bürgerkriegs haben sich die Staatsbürger jedoch unterschiedlich gut wirtschaftlich entwickeln können. So sehen wir in Namibia prächtige Privathäuser am Ufer, während die Angolaner sich über kleine Gärten mit Gemüse freuen und am Fluss waschen und ihr Wasser holen.
Neben den Menschen sehen wir noch viele Vögel, darunter auch Schreiseeadler und Eisvögel. Ferner geben sich Krokodile in verschiedenen Größen sowie Warane die Ehre. Gekrönt wird der Ausflug von einem fantastischen Sonnenuntergang über dem Okavango, versüßt mit dem üblichen Sundowner und kleinen Häppchen an Bord.