Der Etjo (englisch: Mount Etjo) ist ein Tafelberg rund 70 km südlich von Otjiwarongo und 35 km östlich von Kalkfeld. Die Gipfelplateau des Etjo erreicht an der höchsten Stelle eine Höhe von 2.086 m, der Berg überragt das Umland um rund 500 m. Die zehn Kilometer lange Kammlinie wird durch eine kleine Niederung unterbrochen, welche den Gipfel in zwei ungleiche Plateaus von rund 5 km² und 3,5 km² teilt.
Der Etjo ist für die Hereros der Berg (gemäß dem Motto: Menschen fühlen sich am Berg „dem Himmel näher“) mit dem meisten Mythos und besitzt neben dem Brandbergmassiv einen besonderen Stellenwert in Namibia: „Etjo“ bedeutet auf Otjiherero: „Schutz“. Die Gipfelebene war im späten 19. Jahrhundert eine Refuge und Heiligtum bei Auseinandersetzungen mit deutschen Kolonialisten.
Namibia Diashow 8: Mount Etjo from Joerg on Vimeo.
Der heutige Tag beginnt sehr früh, da wir uns für eine morgendliche Pirschfahrt über das 350 km² große Gelände angemeldet haben. Diese startet nach einem schnellen Frühstück bei Sonnenaufgang um 7:00 Uhr im offenen Geländewagen und wir sind froh, uns warm eingepackt zu haben. Bereits kurz nach Verlassen des Geländes haben wir viel Glück und sehen die ersten Wildtiere. Neben den üblichen Verdächtigen wie Giraffe, Springbock, Orxy, Wasserbock, Zebra und anderen sehen wir einige für uns neue Tiere. Wir haben Gelegenheit, Adler und Geier zu beobachten, Blessbock (Buntbock, sogar einen Albino dieser Gattung), Nyala, Rappenantilope, Weißschwanzgnu und Klippschliefer laufen uns über den Weg. Neben einem Nashorn mit seinem Jungen machen diese die Fahrt zu einem vollen Erfolg und nach 4 Stunden sind wir für eine Mittagspause zurück in der Lodge.
Den Nachmittag verbringen wir dann in der Gartenanlage und am Pool, wobei das Eintreffen einer großen Gruppe deutsch/österreichischer Touristen die Ruhe zunächst empfindlich stört. Zum Glück sind diese nach Kaffee und Kuchen bereits im Aufbruch zu ihrer nachmittäglichen Pirschfahrt begriffen und die Anlage wird schlagartig wieder eine Oase inmitten der Savanne. Diese nutzen wir noch zum Schreiben der Tagebücher und Postkarten und erfreuen uns am Wasserloch beim Sundowner.
Das Abendessen verläuft ereignislos, allerdings gibt es auch kein Lagerfeuer. Vielleicht ist dies dem Umstand geschuldet, dass die teutonische Reisegruppe keinen Platz an denselben gefunden hätte. Heute beschließen wir den Abend mit Boerewurst vom Blessbock, Kassler und Rappenantilopenfilet vom Grill – zum Abnehmen ist das nicht geeignet, zumal die Beilagen erneut zahlreich und ausgefallen sind: Millipap, Auberginenauflauf, Kartoffelbrei mit Käse und Sahne (Etjo Surprise) und verschiedene weiter Gemüse.