Chennai

Der Flug konnte diesmal im Gegensatz zu letzem Jahr pünktlich starten und auch beim Umsteigen in Frankfurt gab es keinerlei Probleme. Im Gegenteil: Am Ende waren wir sogar etwas zu früh in Chennai gelandet. Der Flughafen Chennai genießt einen guten Ruf und tatsächlich ist er erheblich besser als der in Bangalore. Das bedeutet allerdings keineswegs, dass er mit anderen internationalen oder auch nationalen Flughäfen vergleichbar wäre. Alles ist etwas improvisiert und so fühlt man sich in der Zeit wieder etwas zurück versetzt.

Auf dem Weg vom Flughafen konnte mein Fahrer gleich mit sehr guten Englisch- und Ortskenntnissen glänzen. Daher habe ich mich seiner Dienste gleich zu Beginn über meine ganze Zeit in Chennai versichert und er fuhr mich auch prompt zu einer indischen Bank mit Geldautomaten. Eines ist hier tatsächlich sehr praktisch: Mit der normalen EC Karte einer deutschen Bank zusammen mit der PIN lassen sich aus fast allen Geldautomaten indische Rupien ziehen – Gebühr: nur EUR 5,- bei einem sehr guten Wechselkurs. Am nächsten Tag half er mir auch noch gleich bei der obligatorischen Prepaiud Telefonkarte, welche man hier bei Händlern ersteht, welche auch andere Technologieartikel wie Zigaretten, Nüsse oder Softdrinks verkaufen

Das Hotel, Accord Metropolitan, ist zwar von der Anlage sehr zu empfehlen, aber der Service kann nur als stümperhaft bezeichnet werden. Die Tatsache, dass meine Reservierung gelöscht worden war, lässt sich vielleicht auch durch Kommunikationsfehler erklären. Dass allerdings regelmäßig beim Essen der eine oder andere Teller zerschmissen wird oder die Rechnungsstellung nur von mind. drei Angestellten am Computer zu bewältigen ist, zeugt von mangelnder Fachkenntnis. Hier besteht sich noch Potenzial…

Von Montag bis Donnerstag war dann Büro und Kunde (TUI InfoTec) auf dem Plan. Unser ODC (Offshore Development Centre) ist in dem größten der drei Standorte in Chennai untergebracht. Insgesamt sind diese nur ein Bruchteil so groß wie in Bangalore und daher fühlt man sich fast heimisch. Dennoch arbeiten dort 3.000 Mitarbeiter, welche sich in der relativ niedrigen und sehr schön angelegten Anlage verteilen. Die Ausstattung ist wie in Bangalore: klimatisierte Büros, Service durch eigene Kellner, hervorragende technische Ausstattung – wie in westlichen Büros, allerdings bei 30°C Außentemperatur im Winter.

Der Besuch des Kunden kann als voller Erfolg gewertet werden, da die Mitarbeiter sich ein wenig wie im Urlaub gefühlr haben. Ferner lagen keine operativen Probleme auf dem Tisch, so dass der Besuch zwar langwierig, aber dennoch entspannt und fröhlich war.

Chennai selber erscheint mit weniger von dem Verkehrsproblem Bangalores belastet zu sein. Zwar treten auch hier Staus auf und die Verkehrsführung bzw. das –verhalten gleicht dem Chaos Bangalors (siehie unten), aber man kommt besser und schneller durch. Ansonsten sind die Städte miteinander zu vergleichen, da auch Chennai nicht den Eindruck einer Millionenmetropole (4,5 Mio. Einwohner) macht. Die Strassen sind in einem besseren Zustand, aber Slums und verfallene Häuser sind auch hier allenortens zu sehen.

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