9.1.2023: Fish River Canyon

Heute haben wir nur einen kurzen Weg vor uns und damit etwas Zeit, die afrikanische Version der Bürokratie auszutesten. Unsere SIM-Karte des namibischen Anbieter MTC, dem „Platzhirschen“ im Land, funktionierte nicht, obwohl diese von unserem Tour-Operator Bwana Tucke Tucke neu zur Verfügung gestellt wurde. Daher suchen wir zunächst den MTC-Shop in Keetmanshoop auf und erkundigen, was denn damit nicht in Ordnung ist.

Der Grund für die Fehlfunktion der Telefonkarte ist ein Registierungszwang, welcher weit über die auch in Deutschland übliche Erfassung der Adresse hinausgeht. So sollen wir sämtliche Angaben zur Person machen, mit dem Pass und einem Nachweis der Adresse, z.B. einer Kopie der Wasserrechnung (!), zur Polizei zum Beglaubigen gehen. Mit deren Stempel könne die Karte dann registriert und freigeschaltet werden.

Meine Frage, ob man denn noch alle Latten am Zaun hätte, bleibt unbeantwortet und ich weise darauf hin, dass ich damit auf den Service der Firma verzichten müsse. Nach vielen Diskussionen und zwei Ebenen von Managern genügen die Adresse des Tour-Operators, mein Pass, die Buchungsbestätigung der Reise und unser Rückflugticket zur temporären Freischaltung der Karte. Zeitaufwand: ca. 30 Minuten für drei Personen – ohne die vorangegangenen Diskussionen. Die Deutschen haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit.

Dann geht es endlich weiter und wir fahren Richtung Süden zum Fish River Canyon. Auf dem Weg kommen wir an einem „Lost Place“ vorbei, einer ehemaligen Bahnstation in Holoog. Inzwischen gibt es dort nur noch die Reste eines Bahnhofs, die Ruinen eines Lehmofens aus der Zeit der deutschen Schutztruppe und eine Bahnlinie, die keine Bedeutung für Namibia mehr zu haben scheint.

Am Canyon Roadhouse angekommen genießen wir erstmal den Pool und lassen die Seele baumeln. Bis zu unserer geplanten Tour zum Fisch River Canyon ist es noch ein paar Stunden und wir erkunden das Gelände der Lodge. Überall sind Relikte aus alter Zeit der Automobilwelt zu finden und wir entdecken auch einige deutsche Nummernschilder.

Fish River Canyon

Schließlich fahren wir zur Canyon Lodge, von wo unsere Tour startet. Vorteil unserer Reisezeit ist, dass wir nur sehr wenige Mitreisende haben und in diesem Fall genießen wir den exklusive Service von Gondwana zu zweit. Es geht an mehrere Aussichtspunkte der Fisch River Canyon, welcher nach dem berühmten Grand Canyon in den USA der zweitgrößte Canyon der Welt ist. Beendet wird die Tour mit dem obligatorischen Sundowner, diesmal am Rand des Canyons.

Sundowner

Im Dunkeln fahren wir dann von der Canyon Lodge zurück zum Canyon Roadhouse, wo wir unterbracht sind. Dies ist in Namibia nicht ganz ungefährlich, da keinerlei Straßenbeleuchtung existiert und immer mit Wildtieren zu rechnen ist. So haben wir allein heute Springböcke, Oryx-Antilopen, Straußen und Bergzebras direkt neben der Straße ausgemacht. Springt ein solches Tier direkt vor einem auf die Straße, nutzt bremsen auf der Schotterpiste wenig und man hat schnell einen Beifahrer mehr im Wagen.

Straßenschild

2 Kommentare zu „9.1.2023: Fish River Canyon

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