Der Wecker klingelt um 5:15 Uhr und wir stehen widerwillig auf. Es ist ruppig kalt und da wir 1 ½ Stunden Fahrt im offenen Safari-Jeep vor uns haben, kleiden wir uns gemäß des Zwiebelprinzips. Das heißt: möglichst viele Schichten, welche im Laufe der Fahrt ausgezogen werden können. An der Bar gibt es einen schnellen Kaffee oder Tee und es geht fast pünktlich mit unserem Guide Robert los. Zusätzlich begrüßen wir in unserem Fahrzeug noch eine dreiköpfige Familie aus Karlsruhe, welche von Südafrika kommen und noch heute nach Kasane weiterfahren werden.
Die Fahrt verläuft durch den Busch und ist entsprechend holprig. Mit bis zu 40 km/h fährt Robert über die Sandpisten und mangels Stoßdämpfer fühlt sich dies wie 80 km/h an. Der Wagen hält es aus und eine leichte Dämpfung gibt es wegen der Blattfedern, aber Komfort ist wie im Moremi anders. Allerdings sind die Wege auch nicht für mehr Komfort gedacht.
Kurz nach Sonnenaufgang kreuzt ein Elefant unseren Weg und weist uns erneut auf unser Glück mit Tiersichtungen hin. Später sehen wir neben den Nutztieren Esel, Rind und Pferd auch Strauße. Unser erstes Ziel sind jedoch deutlich kleinere Bewohner der Kalahari und nach einiger Zeit biegen wir vom Weg ab und treffen auf unser erstes Erdmännchen.
Planet Baobab from Joerg on Vimeo.
Die Kolonie der possierlichen Tierchen ist an Menschen gewöhnt und daher nicht scheu. Sie krabbeln gerade aus ihrem Bau und stellen sich eines nach dem anderen in die noch sehr schräg stehende Sonne, um sich aufzuwärmen. Wir dürfen dabei zusehen und nach kurzer Zeit wuseln die kleinen Nagetiere um uns herum und klettern auch über unsere Schuhe und Beine. Wir verfolgen die Meute ein wenig und dürfen die 14-köpfige Familie bei der Suche nach Frühstück, also Insekten und Larven, beobachten.
Jetzt wird auch der Grund für den frühen Start klar: nach und nach verteilen sich die Tiere und bald wird es schwierig, diese zu verfolgen oder sinnvoll zu betrachten. So lassen wir sie irgendwann ziehen und nehmen unser Frühstück am Auto ein.
Danach fahren wir weiter zur Makgadikgadi Pan, einer riesigen Salzpfanne ähnlich der aus dem Etosha Nationalpark. Hier steigen wir mitten im Nichts aus dem Auto und können Fotos von der Mondlandschaft machen. Der Kreativität sind dabei wenig Grenzen gesetzt, da diese Umgebung zum Experimentieren einlädt. Robert erklärt uns noch das System der Salzpfannen, ihre Entstehung und die Zukunft derselben.
Die Rückfahrt verläuft ereignisarm und bald erreichen wir das Dorf Gweta mit seiner kleinen Infrastruktur. Hier, wie auch sonst in Botswana, grüßen uns die Leute überaus freundlich und man hat stets den Eindruck, herzlich willkommen zu sein. Völlig durchgeschüttelt und verstaubt erreichen wir wieder Planet Baobab und holen nach einem kurzen Snack etwas Schlaf nach.
Der Rest des Tages dient der Erholung und die Pause am Pool und der Bar tut nach den ereignisreichen Tagen richtig gut. Wir genießen den Tag und das gute Essen, holen einiges an Tagebüchern nach und kümmern uns um die Restrukturierungen unserer Koffer. Sogar Wäsche haben wir waschen können, sodass den Abenteuern der kommenden Tage nichts im Weg steht.
Wetter: kühl am Morgen, ca. 10 Grad, später sonnig und warm, Pool Wetter.