Swakopmund ist der Name einer Stadtgemeinde, eines Wahlkreises und der Hauptstadt der Region Erongo im Westen von Namibia. Die Stadt hat rund 34.300 Einwohner und liegt in der Wüste Namib, direkt am Atlantik nahe der Mündung des Flusses Swakop. Historische Bedeutung erlangte die Stadt unter der deutschen Kolonialverwaltung als Teil der Kolonie Deutsch-Südwestafrika und als wichtigster Hafen für Einwanderer aus Deutschland. Der eigentlich geeignetere Naturhafen von Walvis Bay stand unter britischer Verwaltung und der Naturhafen von Lüderitz lag zu weit abseits der Wege in das Landesinnere.
Namibia Diashow 3: Swakopmund from Joerg on Vimeo.
Obwohl nur noch etwa 10% der Einwohner deutscher Abstammung sind, ist ihr Einfluss auf das Stadtleben nicht zu verkennen. Swakopmund gilt bis heute als „deutscheste” Stadt Namibias, woran auch die Umbenennung einer Reihe der ursprünglich deutschen Straßennamen in „zeitgenössisch afrikanische” wenig geändert hat. Die einzigartige Mischung aus deutsch geprägtem Seebad, afrikanischer Bevölkerung und imposanter Dünenlandschaft machen Swakopmund zu einem beliebten Ziel für Touristen.
Nachdem jeder die „Big Five“ kennt (Löwe, Büffel, Nashorn, Leopard und Elefant), nutzen wir in Swakopmund die Möglichkeit, die „Little Five“ kennen zu lernen. Hierbei handelt es sich um die kleinen Bewohner der Namibia-Wüste, konkret um Chamäleon, Sandviper, eine kleine Spinne namens „White Lady“, Gecko und Eidechse. Diese kleinen Bewohner der Sanddünen dürfen wir mit Tommy’s Tours and Safaris aufspüren.
Früh morgens werden wir um 8:00 Uhr an der Pension abgeholt und mit einem uralten 4×4 Fahrzeug an den Rand der Sandwüste gebracht. Dort lassen wir etwas Luft aus den Reifen, so dass die Oberfläche derselben auf dem Sand größer wird. Ferner bereitet Tommy die Gruppe, welche aus insgesamt vier Fahrzeugen besteht, auf die kommenden Stunden vor. Wir haben das Glück, mit Tommy selber in dem urigsten der Fahrzeuge unterwegs zu sein und so erfahren wir auch unterwegs einige interessante Details, welche den anderen evtl. verborgen bleiben. Zusammen mit uns sieben sind noch eine Dame und ein japanisches Vater-Tochter Gespann an Bord.
Unterwegs sehen wir alle Highlights, welche man erwarten darf. So können wir den Bau der White Lady ausgraben und die feine Struktur der Gänge bewundern. Ferner findet Tommy einen nahezu durchsichtigen Gecko, welcher in der Sonne sterben würde und sich deshalb so schnell wie möglich wieder vergräbt. Außerdem entdecken wir eine Eidechse, welche sich auch am Finger und Ohr unserer Tochter festbeißt. Nach einer kleinen Pause mit Getränken und Snacks geht es weiter und wir finden auch noch die fehlenden „Little Five“. Das Chamäleon ist hocherfreute über die Tok-Tokkie Käfern, welche wir ihm zu fressen darbieten und während die Sandviper nur eine kleine Viper ist, bewegt sie sich doch typisch seitwärts (engl. Name Sidewinder) und ist trotz der geringen Größe gefährlich giftig.
So geht die Tour am frühen Nachmittag nach vielen Eindrücken und Kreaturen zu Ende und wir werden wieder zur Unterkunft gebracht. Tommy’s markige Sprüche sind sicherlich altbacken und gewöhnungsbedürftig, aber die Wüstentour ist sicher ein Erlebnis, welches man nicht so schnell vergisst. Dazu gehört auch die Fhart durch die Dünen selber, welche von den Kindern gern als Achterbahn interpretiert wird.
Am Nachmittag können Wir nach einem kurzen Besuch beim Zahnarzt – hier wurde eine Plombe wieder an die rechte Stelle gebracht – die Kleinstadt Swakopmund erkunden. Diese wird ihrem Ruf als südlichstes Nordseebad geht und präsentiert sich zuweilen als skurrile Mischung aus altdeutschem Kolonialstil, afrikanischer Lebenslust und amerikanischem Geschäftssinn. Eine Mischung, welche insbesondere für Deutsche seltsam ist, zumal die Hälfte der Schilder, Geschäftsbezeichnungen und Straßennamen noch immer auf deutsch sind – mehr als 8.000 km von dort entfernt.
Mit diesen Eindrücken verbringen wir den Abend in dem wahrscheinlich besten Restaurant der Stadt, dem „The Tug„. Hier genießen wir z.B. den heimischen Fisch „Kingklip“, welcher uns allen sehr mundet. Am Nachbartisch treffen wir dann auf Teile der amerikanischen Filmcrew, welche in der Namibia gerade den vierten Teil von „Mad Max“ dreht.