Der Hererotag, eigentlich Maharerotag, wird seit 1924 alljährlich am Wochenende nach dem 23. August gefeiert. Seinen Ursprung fand der Gedenktag am 23. August 1923, als der Oberhäuptling Samuel Maharero beigesetzt wurde. Samuel Maharero (1856 – 1923) war im Exil im damaligen Britisch-Betchuanaland gestorben und wurde für die mit großem Zeremoniell begangene Beerdigung in seine Heimatstadt Okahandja überführt.
In farbenprächtigen Fantasieuniformen ziehen die Nachkommen des Samuel Mahaereo durch den Ort, um ihre toten Führer und gleichzeitig ihre toten Feinde zu ehren. Zuerst besuchen sie die Gräber der deutschen Schutztruppler und dann gedenken sie ihrer Verstorbenen. Die stolzen Männer in ihren Uniformen, die stark an die der deutschen Schutztruppe erinnern, sind ein tolles Bild. Noch prächtiger wirken jedoch die Herero-Frauen in ihren Viktorianischen Trachten mit den riesigen Kopfbedeckungen. Bis zu 12 m Stoff verbrauchen sie für eines dieser Festkleider. Begleitet wird die Prozession von Blasmusik. Das Erstaunlichste ist, dass man keinen Hass auf die Weißen, die so viel Leid gebracht haben und das Volk der Herero fast ausgerottet hätten, spürt. Und dass man die Toten des Feindes genauso ehrt wie seine eigenen. Den genauen Termin erfährt man bei der Visitor Information (Tel. 062/50 1051).
Im Jahr 2011 fanden die Herero Erwähnung in der FAZ anläßlich der Rückgabe von Schädeln, welche während der Aufstände nach Deutschland gebracht wurden.
Mehr Infos zu dem Thema gibt es auch bei der namibischen AZ zu finden.