Las Vegas

The Venetian Eine Konferenz führt mich diesmal in die Wüste nach Las Vegas: Vorgespräche in London, anschließend über Chicago nach Las Vegas und zurück via Frankfurt. Betroffene Fluglinien: Air Berlin (Münster – London-Stansted), United Airlines (London-Heathrow – Chicago – Las Vegas), Condor (Las Vegas – Frankfurt) und Lufthansa (Frankfurt – München).

London – Chicago – Las Vegas

United Airlines ist Partner der Star Alliance und startet von London Heathrow ab Terminal 3; alles was nicht Terminal 5 ist, ist gut… Tatsächlich ist der Aufwand für die Sicherheitskontrollen überraschend gering und trotz der ausgiebigen Kontrollen in London gelange ich innerhalb von 45 Minuten von der U-Bahn Station bis in die Wartehalle. Der Abflug erfolgt pünktlich und hier kommt das beste: 5 Sitze für zwei Personen in der Economy Plus Klasse! Sensationell für einen Transkontinentalflug.

Die Verpflegung an Bord der United Airlines ist in Ordnung, aber alkoholische Getränke schlagen mit 5$ reichlich zu Buche; eine Partystimmung kommt da nicht auf. Auf dem inneramerikanischen Anschlussflug gibt es nicht einmal die Snacks kostenlos. Der O’Hare Flughafen von Chicago ist ein normaler internationaler Hub: Viele Terminals, viele Leute und strikte Sicherheitskontrollen. Ein Haken an der Weiterreise ist, dass unser Flugzeug defekt ist und wir ein anderes nehmen müssen. Natürlich wird dies erst bemerkt als fast alle Passagiere an Bord sind.

The Venetian Resort

Wir sind im Palazzo Hotel des „The Venetian Resort“ in Las Vegas untergebracht und mein Reiseführer spricht von einem der „spektakulärsten Megaresorts“ in Las Vegas und von einer „selbst für Europäer erstaunlich exakten Nachbildung der ganzen Pracht und Schönheit von Venedig“. So genau nehme ich es nicht, denn das echte Venedig habe ich noch nie gesehen.

Spektakulär ist auf jeden Fall meine Suite, welche ich als Upgrade bekommen habe: Die geplante „normale“ Suite war noch nicht gereinigt und daher bin ich nun in einer Suite einige Kategorien darüber. Hier habe ich wahrscheinlich ähnlich viele Quadratmeter zur Verfügung wie in München: Zwei riesige Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, zwei Badelandschaften, drei Toiletten, drei Schminknischen mit begehbaren Schränken, eine Küchenzeile und Büroecke. Alles mit feinster Einrichtung, z.B. BOSE Anlage, 7 (in Worten: sieben) HDTV Fernseher, FAX, LAN, Badewannen mit Whirlpool-Funktion, Marmor, Textiltapeten und ferngesteuerte Vorhangöffner – so etwas habe ich noch nie gesehen und auch im Fernesehen kommt nicht einmal die Suite aus „Pretty Woman“ an diese Pracht heran. Leider musste ich umziehen in eine kleinere Suite, aber auch diese entspricht gehobenen Ansprüchen.

Der Strip

Erfreulicherweise habe ich einen freien Tag in Las Vegas und diesen nutze ich für eine Weltreise. Zunächst geht es von Venedig (The Venetian) nach Rom (Caesar’s Palace) und weiter über die Toscana (Bellagio) nach Paris (Paris Las Vegas) mit seinem sehr guten Eiffel Tower Restaurant. Nach einem internationalen Abstecher (MGM Grand) steht Alt-England (Excalibur) und Agypten (Luxor) an. Den Abschluss bilden Thailand (Mandalay Bay), New York (New York New York) und die Karibik (Treasure Island). Am letzten Tag meines Aufenthalts kann ich dann noch das Circus Circus und Sahara bewundern und als Höhepunkt geht es auf den Stratosphere Tower. Von dort hat man eine herrlich Aussicht auf Las Vegas, den Strip und die Wüste Nevadas.

Auf diese Art erkunde ich den gesamten Strip und stelle fest, dass der südliche Strip derzeit der „feinere“ Teil der Amüsiermeile ist. Im Norden, abgetrennt durch die Baulücke des ehemaligen New Frontier, sind die Casinos eher altbacken, aber die Hotelpreise wohl auch deutlich günstiger. Allerdings befindet sich dieser auch in einem Wiederaufbau, so dass z.B. das Traditionscasino The New Frontier gesprengt wurde und neu gebaut wird.

Insgesamt ist Las Vegas bekanntermaßen voll der amerikanischen Übertreibung: Alles ist zwar den originalen Schauplätzen nachempfunden, aber halt etwas reichlich. So sind die antiken Stätten mit Rollbändern ausgestattet, die Türme der Burgen im Excalibur schön bunt angemalt und in den jeweiligen Einkaufsstrassen herrscht dank der Überdachung und künstlicher Beleuchtung ewige Abenddämmerung. Dennoch sind die aktuellen Themencasinos fantastische Unterhaltungstempel, mit denen die Casinos vor 20 Jahren (da war ich zum ersten Mal in der Stadt) nicht mithalten können. Naja, deshalb gibt es die meisten auch nicht mehr . Allerdings wirken jetzt die endlosen Reihen der einarmigen Banditen deplatziert, denn diese passen keineswegs zu den jeweiligen Themen.

Nie wieder Condor

Die Rückreise erfolgt mit einem Direktflug von Las Vegas nach Frankfurt mit Condor, der Chartergesellschaft von Lufthansa. Der Flug ist die vermeintlich bessere Alternative zu einer Reise mit Virgin Atlantic via London, da kein Flughafenwechsel erfolgen muss.

Hinterher ist man immer schlauer und einen Tipp gebe ich hiermit: Fliege nie mit Condor! Der Flug war eine einzige Zumutung, da

  • die Bestuhlung dermaßen eng ist, dass ich meine Beine nicht gerade vor mir platzieren kann,
  • der Service von einer seltenen Unfreundlichkeit geprägt ist und
  • das Essen an Bord eine ungenießbare Alternative zum Hungertod darstellt.

Um das Ganze zu krönen, haben sich die Amateure von der Flugplanung auch noch verrechnet, so dass wir zu wenig Sprit für den langen Flug nach Frankfurt an Bord haben. Laut Auskunft des Kapitäns liegt dies an der Hitze in Las Vegas (eine Hitzewelle beschert und ca. 38°C) und ungünstigen Windbedingungen. Außerdem sei dies mehr oder weniger normal und im Sommer könne der Flug nur selten direkt durchgeführt werden. Da stellt sich doch die Frage, warum eine Fluglinie, welche auf Grund der falschen Flugzeuge, Beladung oder Planung es nicht schafft Direktflüge durchzuführen, diese überhaupt anbietet.

Lange Rede, langer Unsinn: Wir müssen in Reykjavik auf Island zwischenlanden, um ein paar Tonnen (!) Kerosin aufzunehmen. Auf dem Weiterflug nach Frankfurt haben wir Rückenwind, so dass wir mit der Maximalgeschwindigkeit des Flugzeugs von fast 1.000 km/h nach Deutschland fliegen; soweit zu den ungünstigen Windbedingungen! Selbstverständlich landen wir mit ca. 2 Stunden Verspätung und ich verpasse meinen Anschlussflug. Erfreulicherweise hat es die Lufthansa geschafft mich umzubuchen und so kann ich wenigstens schnell nach München weiterreisen.

Insgesamt eine ereignisreiche Geschäftsreise, auf der ich nach ewiger Zeit wieder Las Vegas sehen kann. Eine Retortenstadt ist und bleibt diese, aber die permanente Selbsterneuerung führt nach 10 Jahren sicher zu einer neuen Erfahrung. Besonders am Wochenende wird es richtig voll auf dem Strip und man spürt die Anziehungskraft dieser Vergnügungsmeile. Gepaart mit einer erfolgreichen Konferenz ein sehr positives Erlebnis.

Die Fotos meiner Reise sind hier zu finden.

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